Dienstag, 24. Dezember 2013

Urversion von Reno erat Rudolphus

Die Originalversion eines bekannten Weihnachtslieds, dessen Herkunft ungewiss ist. Bestimmte Aspekte der Melodie, wie das Ende, weisen auf einen Ursprung nicht auf dem europäischenKontinent, sondern in einigen der peripheren Provinzen, eventuell im englischen oder skandinavischen Raum hin.


Die gesungene Version geht auf eine früher Version zurück, während das gedruckte Manuskript (oder wohl eher Printuscript) eine spätere Version darzustellen scheint.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Kirche setzt sich für Bevölkerung ein

Jorge Mario Bergoglio galt als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margrit Eckholt erläutert.


Vor welchem politischen Hintergrund geschahen die unterschiedlichen theologischen Akzentsetzungen (Befreiungstheologie, respektive Theologie des Volkes) in Lateinamerika?
In anderen lateinamerikanischen Staaten wurde den Bewegungen, die sich für die Rechte der Bevölkerung einsetzten, ein abruptes Ende gesetzt. In Brasilien etwa riss das Militär bereits 1964 in einem Putsch die Macht an sich. Dort entstand eine Befreiungstheologie, die stärker auf strukturelle Reformen setzte, die vom Marxismus inspiriert waren. Der Kampf gegen die Militärdiktatur verlangte ein stärkeres politisches Engagement. Darum hat sich dort, wie etwa auch in Chile, eine andere Gestalt der Befreiungstheologie entwickelt.

Dienstag, 21. Mai 2013

Befreiung gepaart mit Traditionen der Volksreligiosität

Juan Carlos Sannone sj
Jorge Mario Bergoglio galt als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margrit Eckholt erläutert.

Von einer – noch viel blutigeren als der brasilianischen – Militärdiktatur blieb auch Argentinien nicht verschont.
Diese setzte aber erst später, im Jahr 1976, ein; zugleich bedeutete dies auch das Ende des Peronismus. Bereits in der ersten Hälfte der siebziger Jahre hatten Theologen wie Lucio Gera und der Jesuit Juan Carlos Scannone eine neue Gestalt der Theologie entwickelt. Sie griffen dabei auch den Befreiungsgedanken auf, betteten dies aber stärker als andere in eine Kulturanalyse und Kulturphilosophie ein, griffen auf Traditionen der Volksreligiosität und deren emanzipatorische Potenziale zurück. Der argentinische Theologe Lucio Gera, von Papst Franziskus hoch geschätzt, hat an den beiden grossen Konferenzen der lateinamerikanischen Bischöfe in Medellín (1968) und Puebla (1979) teilgenommen und hat vor allem im Anschluss an Puebla die Teología del pueblo als spezifisch argentinische Gestalt der Befreiungstheologie entwickelt. Die Hochschätzung durch Kardinal Bergoglio drückte sich auch dadurch aus, dass Gera in der den Bischöfen vorbehaltenen Krypta der Kathedrale von Buenos Aires im August 2012 bestattet wurde. Die Kirche positionierte sich damit eindeutig an der Seite der Armen, allerdings ohne auf politische Veränderungen zu dringen.

Dienstag, 7. Mai 2013

Bischof Enrique Angelelli 1976 ermordet

Enrique Angelelli
Jorge Mario Bergoglio galt als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margrit Eckholt erläutert.

Nach der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst wird seine Rolle als Provinzial der Jesuiten in der Militärdiktatur kritisch beleuchtet. Hätte sich die argentinische Kirche nicht stärker gegenüber den Militärs positionieren müssen?
Richtig verstanden, hat ein kirchliches Engagement für die Armen, für Menschenrechte und Menschenwürde immer auch politische Konsequenzen. Wenn Vertreter der Hierarchie in Argentinien sich daran orientiert hätten, wäre es sicher möglich gewesen, stärker die Stimme zu erheben und sich eindeutiger an der Seite der Opfer der Diktatur zu positionieren. Die chilenische Kirche hat das zum Beispiel durch die Einrichtung der «Vicaría de la Solidaridad» getan. Erst vor wenigen Jahren hat sich die argentinische Bischofskonferenz bereit erklärt, an der Aufklärung der Ermordung des Bischofs von La Rioja, Enrique Angelelli, im Jahr 1976 mitzuwirken. Ein Urteil möchte ich mir da aber als deutsche Theologin einer nachgeborenen Generation nicht anmassen, das steht erst einmal der argentinischen Kirche selbst zu.
Es sind offenbar noch viele Fragen offen.
Es gilt noch vieles aufzuarbeiten, was die Rolle der argentinischen Kirche während der Militärdiktatur betrifft. Wichtig sind nun die Öffnung der Archive und ein offener Dialog aller beteiligten Parteien, vor allem aber das Augenmerk auf die Berichte der Opfer. Dabei müsste die argentinische Kirche eine aktive Rolle übernehmen, die Erinnerung an die Opfer wachhalten und selbst, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, zur Aufklärung der Verbrechen beitragen, um dadurch glaubwürdiger im gesellschaftlichen Versöhnungsprozess mitwirken zu können.

Dienstag, 23. April 2013

Befreiungstheologie ohne Marxismus

Jorge Mario Bergoglio galt als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margrit Eckholt erläutert.


Wie unterscheidet sich die Theologie des Volkes von der Befreiungstheologie?
Sie steht in einer gewissen Differenz, aber nicht im Widerspruch zur Befreiungstheologie, die etwa in Brasilien oder Chile aus einer marxistisch und sozialistisch geprägten Sozialanalyse heraus entstand. In beiden theologischen Ansätzen geht es darum, dass sich die biblische Botschaft der Erlösung im armen Jesus von Nazareth ereignet hat und dass sie «gute Nachricht» vor allem für die Armen und Notleidenden ist. Dieses Erlösungsgeschehen bedeutet Freiheit wie Befreiung; das gehört zusammen, es sind nicht zwei gegensätzliche Pole. Auch die Teología del pueblo ist eine Gestalt der Befreiungstheologie; man kann sie schlecht gegen deren brasilianische Variante ausspielen. Es geht auch in ihr um eine neue Präsenz der Kirche an der Seite der Armen, um ein neues Selbstbewusstsein des ganzen Volkes Gottes, um eine partizipative und solidarische Kirche.

Montag, 8. April 2013

Die Theologie des Volkes

Jorge Mario Bergoglio galt als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margrit Eckholt erläutert.

Wie kam es dazu, dass sich in Argentinien die sogenannte Theologie des Volkes (Teología del pueblo) entwickeln konnte?
Der kulturelle Kontext der sechziger und siebziger Jahre in Argentinien hatte eine ganz eigene Prägung. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmte der Peronismus das Land. Diese grosse sozio-kulturelle Bewegung griff auch die Anliegen der Arbeiter und Landlosen auf. Ziele waren die Beseitigung des Grossgrundbesitzes und die Verbesserung der Lebensumstände der unteren Schichten. Neben der grossen Aufbruchsbewegung, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) für Kirche und Theologie in Argentinien bedeutet hat, bereitete auch der Peronismus der Theologie des Volkes den Boden.
Wodurch war der Peronismus noch gekennzeichnet?
Diese Bewegung, die auf den zweimaligen argentinischen Präsidenten Juan Perón (1895–1974) zurückgeht, war sehr stark in den Tiefenschichten der Volkskultur verankert. Der Peronismus knüpft an die grossen Volksmythen an, die nach der Befreiung vom spanischen Kolonialismus im 19. Jahrhundert entstanden und im argentinischen Nationalepos «Martín Fierro» gesammelt sind. Dabei geht es um Figuren wie etwa den Campesino (Bauer) oder den Gaucho (Viehhirte), mit denen sich die arme Bevölkerung identifizieren und von europäischen Einflüssen absetzen konnte. Diese Mythen nahmen auch Kirche und Theologie in Argentinien auf. Der Gedanke einer Kirche an der Seite der Armen und des «einfachen» Volkes verband sich mit dem politisch-kulturellen Gedanken des Volkes.

Samstag, 30. März 2013

Keine Ostern in Nigeria

Papst Benedikt wünschte in seiner letztjährigen und damit letzten Osterbotschaft in Nigeria die notwendigen Energien, «um den Aufbau einer friedlichen Gesellschaft wiederaufzunehmen, welche die Religionsfreiheit respektiert». Ein frommer Wunsch. Die Realität ist eine andere.

Regelmässig wird Nigeria zum «Schauplatz blutiger terroristischer Überfälle» (Benedikt), verübt von der islamistischen Gruppe «Boko Haram», verübt an Christen. Auf dem Weltverfolgungsindex, den das überkonfessionelle Hilfswerk «Open Doors» seit 1993 Jahr für Jahr herausgibt, belegt Nigeria Rang 13. Es ist damit eines von 50 Ländern, in denen Menschen einzig aufgrund der Tatsache, dass sie Christen sind, schikaniert, gemobbt, verfolgt, ins Gefängnis geworfen, ins Arbeitslager verfrachtet oder getötet werden.

Donnerstag, 14. März 2013

Islamistischer Koran ist blutbeklebt

Der deutsche Soziologe und Islamkritiker Michael Mannheimer geht davon aus, dass «eine zu allem entschlossene und gut organisierte Minderheit von drei bis fünf Prozent in der Lage ist, der Mehrheit einer Gesellschaft ideologisch den Stempel aufzudrücken». Das ist ähnlich wie in Hitlerdeutschland, wo ein paar wenige die halbe Welt ins Elend ritten. Mannheimer ist überzeugt: «Wie selten zuvor in der Geschichte zeigt sich der Islam in seiner fundamentalsten und archaischsten Form.» Die Gotteskrieger kämpfen. Für eine islamische Welt; für eine «am Wort klebende» Umsetzung der Suren. Blut klebt mit.

Es ist ein gefährlicher Irrtum, zu glauben, die Mehrheit der Muslime sei wegen des Islams friedlich; sie ist trotz dem Islams friedlich. «Der Koran ist genauso rassistisch wie Hitlers ‹Mein Kampf› und müsste sofort verboten werden», urteilt Alice Schwarzer, unüberhörbare Feministin, die mit Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz nun wirklich nichts am Hut hat. Gequält, geschrien, getötet. Die Welt bleibt stumm. Ein Schweigen der Lämmer ists.(baz)

Donnerstag, 28. Februar 2013

Kenia kämpft gegen Christen

Ausgebombte Kirche in Kenia.
Fachleute schlagen Alarm: Christen droht die grösste Gefahr von der seit den 1980er-Jahren langsam und stetig voranschreitenden Islamisierung. Christen werden «subtil ausgegrenzt», wenn es gut geht, werden aus Jobs gemobbt, werden offen geächtet, werden zur Auswanderung animiert. Oder schlimmer.

Seit dem Militärputsch vor einem Jahr wird der Norden Malis von einem Al-Qaida-Ableger kontrolliert. In kürzester Zeit errichteten die Islamisten einen islamischen Staat unter Scharia-Recht. Viele Christen wurden zur Flucht gezwungen und ihre Kirchen verbrannt. Oder in Feriendestinationen wie Kenia oder anderen afrikanischen Ländern wie Tansania, Uganda, Niger: Diese afrikanischen Staaten tauchen ebenfalls auf dem Index auf. Das bedeutet: Hier werden Christen verfolgt, schikaniert. Sie alle stehen für die ­«islamische Erweckung», diesen Wecker, der Afrika mit seinen schrillen Tönen von Norden bis Süden durchrüttelt.

Dienstag, 12. Februar 2013

Christen auslöschen

Christen werden vertrieben, verbrannt, vernichtet. Wer sagt, das seien alles Zufälligkeiten, wer glaubt, das seien nur Momentaufnahmen, der irrt. Oder will irren. Der Islam, so friedlich er auch dreinblicken kann, hat in seiner radikalsten Ausprägung ein anderes Gesicht. Eine hässliche Fratze ist es, die kein Pardon kennt, die nur eines im Blick hat: die Weltherrschaft.

«Juden und Christen sind dem Schweissgestank von Kamelen und Dreckfressern gleichzusetzen und gehören zum Unreinsten der Welt», sagte Ayatollah Khomeini, sagte es offen, sagte es laut. «Alle nicht muslimischen Regierungen sind Schöpfungen Satans, die vernichtet werden müssen.» Ungläubige, diese minderwertigen Kreaturen, diese gottlosen Geschöpfe, gehören bekehrt. Oder ausgelöscht. Erst recht, wenn sie vom einzig «richtigen» Weg abgekommen sind.

Das sagt nicht ein Extremist, sondern die Lehre. An rund 200 Stellen im Koran, an etwa 1800 Stellen im Hadith, den Überlieferungen, ist von Verfolgung der Ungläubigen die Rede, von ihrem Tod auch.
Der Islam kennt, unbestritten, eine (beschränkte) Kultusfreiheit und anerkennt andere Religionen, zumindest ihre Existenz. Christen und Juden sind jedoch nur «Dhimmi», «Schutzbefohlene», man kann auch sagen: zweitklassige Bürger. Die Mehrheit der Muslime ist, ebenfalls unbestritten, friedlich. Doch war das nicht auch im Dritten Reich so? Waren es nicht auch dort die wenigen, welche die vielen kontrollierten, sie ideologisierten und sie letztlich beherrschten? (baz)

Dienstag, 29. Januar 2013

Arabischer Winter in Ägypten

Markuskirche in Alexandria
Foto: A. Fanous (PD)
Der arabische Frühling, der den Menschen in Nordafrika die Freiheit bringen sollte, ist für die Christen zum bitterkalten Winter mutiert. Die Umstürze haben die Islamisten hochgespült – und spülen die Christen weg.

So paradox es auch tönen mag: Unter den Gewaltherrschern, Revolutionsführer und Diktatoren – egal, ob sie nun Saddam Hussein, Muammar al-Gaddhafi oder Hosni Mubarak hiessen – lebten die Christen oft sicherer. Zum Beispiel in Ägypten: Seit die Muslimbrüder das Sagen im Land haben, müssen sich die Christen ducken. Letzten Dezember stimmten die Ägypter der neuen Verfassung von Präsident Mursi deutlich zu. Sie ist schariakonform. Damit kann einem Muslim, der zum Christentum konvertiert, die Todesstrafe drohen.

Dabei ist das Christentum in Ägypten die ältere Religion. Es ist eine der ältesten christlichen Kirchen der Welt. Das Christentum war in Ägypten vor der Islamisierung im 7. Jahrhundert die dominierende Religion. Der Evangelist Markus hat um das Jahr 50 das Christentum ins Nilland gebracht. Heute sind 6-15% der Bevölkerung koptische Christen, zwei Drittel wagen es jedoch nicht, sich dazu zu bekennen.

Mittwoch, 9. Januar 2013

Malediven schickaniert Christen

Panorama verdeckt Terror.
Das Ferienparadies Malediven gehört zu einer Gruppe von acht Ländern, in welchen die Muslime mit 88 und 99,9 Prozent die grosse Mehrheit der Bevölkerung stellen und auch an der Macht sind. Die Christen sind dort Menschen zweiter Klasse. Gegen sie geht Gewalt von islamistischen Extremisten aus – «entweder als amtierende Regierung oder als Oppositionsgruppe». Das ist kein Zufall.

«Christen droht die grösste Gefahr von der seit den 1980er-Jahren langsam und stetig voranschreitenden Islamisierung», weiss man bei Open Doors, dem Hilfswerk, das die Entwicklung seit 1955 beobachtet. Christen, einst willkommen, werden zu Bürgern zweiter Klasse degradiert, werden «subtil ausgegrenzt», wenn es gut geht, werden aus Jobs gemobbt, werden offen geächtet, werden zur Auswanderung animiert.